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- Adresse: Wojska Polskiego, Stargard
Stargard und Stettin führten infolge eines seit der Mitte des 14. Jhs. schwelenden Streites zwischen 1454 und 1464 einen Krieg gegeneinander. Grund dafür waren die im Widerspruch zueinander stehenden Privilegien der beiden Städte sowie die Rivalität um die Dominanz im Seehandel.
Stargard hatte das Recht bis ans Baltische Meer zollfrei handeln zu dürfen, Stettin wiederum besaß das Stapelrecht bezüglich aller das Herzogtum verlassenden Schiffe. Im 15. Jh. führten diese Anspannungen zu einem offenen Konflikt mit zahlreichen Plänkeleien, so z. B. zur Zerstörung des Stargarder und Goleniówer Hafens in Inoujściu, zum Versperren der Ina-Mündung mit Pfählen, zu Angriffen auf Schiffe sowie zum Sturm auf Stargard und dem Niederbrennen der Vorstadt. Die Stargarder brannten ihrerseits die Zollbrücke auf der Regalica nieder, wobei sechs Wachen starben, und raubten Teile der Stettiner Vorstädte aus. Da beide Seiten viel durch den Krieg verloren, schlossen sie – auch dank der Mediation der Hansastädte – im November 1464 in Anklam einen Waffenstillstand.
Der kleine Greif mit einem Weizensack und einer Axt symbolisiert den größten offenen Konflikt zwischen Stargard und Stettin, den sog. Weizenkrieg. Der Name war nicht zufällig gewählt, da der Konflikt zwischen den Städten den Kampf um die Vormachtstellung im Handel betraf. Seinerzeit wurde der Großteil des pommerschen Weizens über Stargard befördert, wodurch sich die Stadt den Privilegien Stettins nicht unterwerfen wollte.